Chiropraxis fördert die Beweglichkeit und lindert Schmerzen, indem das chiropraktische Adjustment Einfluss auf das Nervensystem nimmt.

Wie wirkt Chiropraxis?

Bei der chiropraktischen Befundung und Behandlung werden die Bewegungseinheiten des Körpers in definierten, ganz spezifischen Richtungen auf ihre Beweglichkeit untersucht. Dabei achtet die Therapeutin auf das Ausmaß der Bewegung und das Endgefühl.

Eine Veränderung der Beweglichkeit und des Endgefühls führen zu einer chiropraktischen Behandlung der betroffenen Bewegungseinheit in Form eines Bewegungsimpulses, dem chiropraktischen Adjustment. Die Veränderung der Beweglichkeit und des Endgefühls ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, die meist in Kombination auftreten. Beispielhaft genannt sein sollen hier Verdickung der Gelenkflüssigkeit, Fibrose der Gelenkkapsel, Muskelverspannungen und- verkürzungen, mangelnde Beweglichkeit der Bandapparates, Arthrose etc.

Unmittelbar mit Beginn der Bewegungseinschränkung ändert sich auch die Information, die aus dem betroffenen Gebiet über die Nerven an das Gehirn weitergegeben werden. Sinnbildlich gesprochen kommt aus den Rezeptoren in den unbeweglichen Muskeln und Sehnen „Grütze“ im Gehirn an. Basierend auf dieser „Grütze“ fällt es dem Gehirn nun zunehmend schwerer die betroffenen Bewegungseinheiten seinerseits mit guter, förderlicher Information zu versorgen. Im schlimmsten Fall entsteht daraus eine sich selbst verstärkende Spirale von Schmerz und Bewegungseinschränkung.

Was bewirkt das chiropraktische Adjustment?

Das chiropraktische Adjustment ist der Weg der Therapeutin auf das Nervensystem des Patienten einzuwirken. Durch den verabreichten Bewegungsimpuls werden gezielt die Rezeptoren angesprochen, die für die „Grütze“ verantwortlich sind und ihnen die Information verabreicht, die sie funktionalerweise an das Gehirn weiterleiten sollen. Der Informationsfluss an das Gehirn normalisiert sich, der Output aus dem Gehirn passt sich an.

Dies wirkt auf zwei Arten heilend:

1. Die Beweglichkeit verbessert sich. Nerven sind für die Bewegung der Muskeln verantwortlich. Dadurch dass das Nervensystem wieder feiner abgestimmt ist, normalisiert sich der Muskeltonus, Verspannungen lassen nach, Bewegungen werden freier, Sportler können ihre Muskeln noch gezielter ansprechen.

2. Der Schmerz lässt nach. Allein die Entspannung der Muskulatur führt zu einer Schmerzlinderung. Dazu kommt eine weitere Eigenheit des Nervensystems: Bewegung wird vor Schmerz bearbeitet. Haben Sie sich schon mal gefragt, warum es hilft die Hand zu schütteln, wenn man sich in den Finger geschnitten hat? Wenn aus einer Bewegungseinheit gleichzeitig Bewegungs- und Schmerzinformationen im Gehirn ankommen, dann wird der Bewegung mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als dem Schmerz. Dadurch, dass das chiropraktische Adjustment die Beweglichkeit verbessert, nimmt das Gehirn in der Folge also mehr Bewegung als Schmerz wahr.

Für wen ist Chiropraxis hilfreich?

Klassisch sind verschiedenste Erkrankungen des Bewegungsapparates. Dazu kommen Erkrankungen mit einer neurologischen Komponente, also einer ursächlichen Beteiligung des Nervensystems: Harninkontinenz bei Hündinnen und Rüden, einschießende Ischiasbeschwerden bei Pferden, Cauda-Equina-Syndrom, Gastritiden (Entzündung der Magenschleimhaut), die mit Stress und/oder Verspannung der Rückenmuskulatur einhergehen, Leckekzeme etc.

Nicht zu vergessen ist der Nutzen von Chiropraxis für all jene, die aufgrund ihrer Lebenssituation auf eine optimale Ansprechbarkeit ihrer Muskeln angewiesen sind. Sportler und Tiere, die wie Therapie- oder Blindenführhunde einem eigenen Beruf nachgehen, profitieren sehr von dieser Unterstützung. Hierzu gehören aber auch Tiere im Wachstum und im Alter, die Muskeln und gute Beweglichkeit aufbauen und erhalten müssen.